Was ist kein bund fürs leben?

Kein Bund fürs Leben

"Kein Bund fürs Leben" ist ein Slogan, der vor allem in der Debatte um die Ehe und alternative Lebensformen verwendet wird. Er drückt die Ablehnung der traditionellen, lebenslangen Ehe als einzig gültige oder wünschenswerte Beziehungsform aus. Befürworter dieses Slogans plädieren für eine größere Vielfalt an Beziehungsmodellen und Lebensentwürfen, die individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen besser entsprechen.

Kernpunkte der Kritik an der traditionellen Ehe umfassen:

  • Zwang und gesellschaftlicher Druck: Die Ehe wird oft als gesellschaftliche Norm dargestellt, die von vielen Menschen erwartet wird, unabhängig davon, ob sie für sie persönlich passend ist. Dies kann zu unglücklichen Ehen und dem Gefühl führen, sich einer gesellschaftlichen Erwartung beugen zu müssen.
  • Starre Rollenbilder: Die traditionelle Ehe ist oft mit festen Rollenbildern verbunden, die die individuelle Entfaltung der Partner einschränken können.
  • Beziehungsprobleme und Scheidungsraten: Hohe Scheidungsraten deuten darauf hin, dass die traditionelle Ehe nicht für alle Menschen funktioniert.
  • Einschränkung der individuellen Freiheit: Die Ehe kann als Einschränkung der persönlichen Freiheit und Unabhängigkeit empfunden werden.

Anhänger des Slogans "Kein Bund fürs Leben" fordern stattdessen:

  • Akzeptanz verschiedener Lebensentwürfe: Die Anerkennung und Wertschätzung von alternativen Beziehungsformen wie z.B. Polyamorie, offene Beziehungen, Living Apart Together oder auch dem bewussten Singledasein.
  • Individuelle Beziehungsgestaltung: Die Möglichkeit, Beziehungen nach den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen zu gestalten, ohne sich an traditionelle Normen halten zu müssen.
  • Freiwilligkeit und Autonomie: Beziehungen sollten auf Freiwilligkeit und Autonomie basieren, ohne Zwang oder Druck von außen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Beziehungen sollten sich den Bedürfnissen und Lebensumständen der Partner anpassen können.

Der Slogan ist somit Ausdruck einer gesellschaftlichen Entwicklung hin zu mehr Individualisierung und der Infragestellung traditioneller Normen und Werte im Bereich der Partnerschaft und Familie. Er plädiert für eine offene und tolerante Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensentwürfen und die Möglichkeit, Beziehungen nach den eigenen Vorstellungen zu leben.